Dienstag, 21. Juli 2009

Theorie des idealen Suizids

Ich bin froh, nach so langer Zeit diese Theorie doch noch zu Ende gebracht zu haben. Mit Stolz präsentiere ich euch hier das Ergebnis vielen Grübelns und freue mich auf Meinungen und Kritik.

Anm. d. Authors: Dieser Text ist rein als Theorie zu verstehen, entstanden durch die intensive Auseinandersetzung mit einer komplexen Thematik. Darin sind keine Intentionen oder Meinungen, sondern lediglich Überlegungen anzufinden, erlangt durch rationelles Denken und Verarbeiten frei erhältlicher Informationen.


Theorie des idealen Suizids

1. Phase: Selbstueberzeugung
Diese Phase besteht aus zwei seperaten Teilen:
a) Die kulturelle Ueberzeugung: Damit ist gemeint, dass man die
Gruende, welche dafuer verantwortlich sind, dass Selbstmord in unserer
Kultur nicht als legitim angesehen und verdammt wird, versteht. Abgesehen von
dummen, religioeusen Gruenden wird von den meisten vorallem ein
Argument,wenn man so will, genannt: Der Selbstmord sei nichts anderes
als eine Flucht vor dem Leben, unatuerlich und daher nur was fuer
Feiglinge. Nun, biologisch gesehen ist der Suizid tatsaechlich
abartig, denn dank des Selbsterhaltungestriebes steht allen Wesen das
eigene Leben an oberster Stelle. Nun, ich kann nicht dagegen
argumentieren, dass Suizid eine gewisse Art von Flucht ist, jedoch
kann ich zeigen, dass diese Art von Flucht heutzutage bei so ziemlich
jedem einzelnen Menschen vorzufinden ist. Eine Diaet ist die Flucht
vor Fettanlagerungen, eine Folge des vorrausschauenden
Selbsterhaltungstriebes, der Energiereserven fuer haertere Zeiten
anlegen moechte; ja, ich wage sogar zu behaupten, dass jeder, der sich
nicht augenblicklich mit Suessigkeiten vollstopft, bis er in
zuckersuesser Ekstase von uns geht, ein Fluechtling ist. Wenn ihr euch
jetzt ins Faeustchen lacht, weil ihr am oben Genannten schon fleissig
arbeitet, muss ich euch doch fragen: Wart ihr schonmal auf der
Toilette? Denn brave, nicht-fluechtige Wesen lassen's einfach laufen,
egal wo sie auch gerade sein moegen.
Condom adé: Wer nicht vor seinem Fortpflanzungsdrang flieht, poppt "un-
safe" und das bis zum Umfallen.
Nun, die meisten dieser und anderer Fluchtarten werden in der
Gesellschaft einfach vorrausgesetzt, wie die Art der
Faekalienentsorgung, oder werden sogar geschaetzt, wie eine gesunde
Ernaehrung oder Diaeten (im vertretbaren Rahmen, Maedels). Sie
benoetigen allesamt ein gewisses Mass an Selbstkontrolle und
Ueberzeugung, genauso wie der Suizid. Wieso sollte also das eine
besser sein als das andere?

b) rationale Ueberzeugung: Hierbei soll die Entscheidung zum
Selbstmord rein aus der Rationalitaet heraus gefaellt werden, nicht
aus der Emotionalitaet heraus. Das bedeutet praktisch gesehen, dass
man sich nach dem spontanen Entschluss zum Suizid, der meist aus einem
dramatisierenden, emotionalen Erlebnis heraus entsteht, solange noch
Zeit gibt bis die spontanen, starken Emotionen abgenommen haben und
man wieder klar denken kann, mindestens jedoch zwei Wochen. Wenn man
dann in einem ganz gewoehnlichen, vielleicht sogar gluecklichen
Moment, in dem rationales Denken die Oberhand hat, immer noch an
Suizid denkt, ist die Entscheidung valide, da nicht emotional.

2. Phase: soziale Alienierung
Der Suizid einer geliebten Person kann bei dessen Bekannten, seien es
Freunde, Verwandte oder auch nur der Baecker seines Vertrauens,
schwere emotionale, psychologische, und manchmal sogar
physische(Broken Heart Syndrome) Schaeden verursachen. Hier spielt die
wichtigste Grundueberlegung des idealen Suizids hinein:
Die Existenz E soll 0 anstreben.
Im Bezug auf Bekannte bedeutet das, dass man jegliche Erinnerung derer
an sich selbst ausloescht. Die meisten wuerden dies durch Anfeindung
und das Saehen von Hass erreichen, jedoch ist festzustellen, dass dies
gerade bei Menschen, die einem sehr nahe stehen, oft grosse Besorgnis
erregt, was zu inquisitivem Verhalten fuehrt. Somit erreicht man genau
das Gegenteil des Angestrebten, denn die Personen lassen einen nicht
gehen und denken sehr viel ueber das Wieso nach, was die Existenz E
offensichtlich erhoeht. Man muss sich also entfremden, indem man Gleichgültigkeit und Respektlosigkeit dieser Person gegenüber entwickelt, sodass sich die Beziehung auseinander lebt. Das wichtigste überhaupt ist jedoch daran zu denken mit absolut niemandem über diese Thema zu reden oder jemanden auch nur einen Grund für berechtigte Sorgen zu geben, da diese Personen sich dann eventuell Vorwürfe machen würden.

3. Phase: Die praktische Phase
...besteht auch wieder aus zwei Teilen:
a) Wahl der Methode: Es gibt keine ideale Methode. Einige Methoden fallen schon durch das Grunddogma des idealen Suizids heraus, da sie andere Personen involvieren und somit nicht nur die Existenz E drastisch erhöhen, sondern auch das Leben anderer negativ beeinflussen. Dazu gehört zB das Verursachen eines Autounfalls, der Sprung von einem Hochhaus, da man dort meist mit vielen Zeugen rechnen muss, und das Springen/Legen vor einen Zug. Bei der Wahl der Methode sollte man auch flexibel sein und sich der eigenen Möglichkeiten bewusst werden. Hat man zB einen Arzt als Vater, wäre es ein leichtes, an Überdosen von Schlaf- und Beruhigungsmitteln zu kommen. Statistisch gesehen empfehlen sich vor allem drei Methoden: Das Erhängen hat die Vorteile eines schnellen Todes(wenn richtig ausgefuehrt), eines sehr günstigen Preises und einer einfachen Umsetzbarkeit. Hier sei erwaehnt, dass man darauf achte, dass der Tod durch Genickbruch und nicht durch Asphyxiation herbeigefuehrt wird, da letzteres umgemein qualvoll werden würde. Das Erschiessen mit einer scharfen Waffe ist vorallem in Ländern, in denen die Waffengesetze besonders locker sind, zu empfehlen. Hier darf auch nicht am Kaliber gespart werden, da man sonst in Gefahr läuft, als Schwerstbehinderter zu überleben, falls man nicht das Glück hat, den Gehirnstamm zu erwischen. Empfohlen seien Schrottflinten und Waffen mit Feuerstossmodi. In Deutschland ist jedoch wegen der strengen Waffengesetze von dieser Methode abzuraten. Als dritte Methode bietet sich das Überdosieren mit Medikamenten und/oder Drogen an. Die Schwierigkeit besteht dabei, an Mittel und Mengen von genügender Stärke zu kommen. Eine Schachtel normaler Schlafmittel gibt einem höchstens eine üble Magenverstimmung. Die Chancen auf Erfolg steigen auch durch die Kombination verschiedener Medikamente und Alkohol, da sich diese Mittel oft gegenseitig verstärken. Von selbstgemachten Naturgiften ist abzuraten, da ohne tiefgehende Ausbildung das Resultat meist von sehr geringer Potenz ist, was wiederrum höchstens für Magenverstimmungen sorgt.

b) Exekution: Um sicherzugehen, dass so wenig Unschuldige beeinflusst werden wie möglich, sollte es an einem abgesonderten, verlassenen Ort stattfinden. Auch sollte dafür gesorgt werden, dass die Leiche nur von Fachpersonal geborgen wird; es sollte also rechtzeitig die Polizei o.Ä. informiert werden. In einem Abschiedsbrief sollte festgehalten werden, dass es niemandes Schuld ist und eventuell offene Fragen sollten geklärt werden. Dazu gehört zB, an wenn die Besitztümer gehen. Hierfür würden sich Wohlfahrtsorganisationen anbieten. Wenn gewünscht, lässt sich dem Ganzen auch ein (gesellschafts-)politischer Hintergrund hinzufügen, zB durch die Behauptung, man habe als gemeiner Schwuler die allgemeine Homophobie der Gesellschaft nicht mehr ausgehalten oder man sterbe in Solidarität mit den im Genozid Tibets Ermordeten.

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