Sonntag, 7. September 2008

Ist auch bei d. Liebe d. Weg das Ziel?

Das wird jetzt persönlich...so persönlich, dass ich mich dafür schämen würde, wenn ich nicht wüsste, dass es da draussen Leute gibt, die noch viel schlimmere Sachen freiwillig über sich preisgeben(vgl. 1 | 2 ).
Ich gehe sicherlich recht in der Annahme, dass jeder einzelne von euch schonmal die grosse, einzig wahre Liebe verspürt hat. Bei den meisten wird das in den unbeschwerten Tagen der Jugend geschehen sein. Mit etwas Glück wurde diese Liebe auch mehr oder minder erwidert und man hatte soviele Endorphine im Blut, dass man dachte, zu allem fähig zu sein...ähnlich wie bei Drogenkonsumenten, aber das ist ein anderes Thema. Nun, mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ist diese wilde Jugendliebe auch wieder genauso schnell zerplatzt wie sie entstanden ist. Dann kommt die schreckliche Liebeskummerphase, in der man sich so ziemlich alles vorstellen könnte, abgesehen davon mit diesen Schmerzen weiterzuleben. Doch irgendwann dringt wieder der Alltag durch die dicke Mauer der Trauer, die man um sich herum aufgebaut hatte. Vielleicht sind es die Freunde, die einen endlich dazu überreden können, wieder auszugehen oder man leistet sich den riesigen Flatscreen oder die Surroundsoundanlage, auf die man schon so lange gespart hat. Ich persönlich könnte mir auch vorstellen, dass ein geniales Game diesen Effekt auf mich haben könnte.
Doch auch wenn man jetzt wieder scheinbar normal vor sich hin lebt, weiss man, aus dem vorrangegangen Liebesdisaster sine Lektion zu lernen: Liebe ist auch nur ein meist spassiger Teil des Lebens, wie Hobbys oder auch die Karriere, nichts besonderes. Zumindest denkt man das, bis zu dem Moment, in dem man die nächste wahre Liebe kennenlernt. Ein Beispiel soll verdeutlichen, was genau ich meine: Wenn man seinen Führerschein hat, kann man es ausserhalb des Autos kaum aushalten und will die ganze Zeit fahren; irgendwann wird es aber Routine und es wird geradezu lästig. Das gleiche gilt auch für die Bartrasur, und eventuell auch für die Periode.

Nun, ich persönlich hänge noch in der, nennen wir es "Vorbereitungsphase", fest. Ich habe meine "einzig wahre" Liebe auch schon ausfindig gemacht. Zu meinem Bedauern haben wir uns schon vor einer Weile entfremdet, doch die Zeit mit ihr, die mir vergönnt wurde, war unbezahlbar. Es war mir aber von Anfang an klar, dass jemand wie ich bei einer wie ihr nie eine Chance haben würde; und trotzdem habe ich jeden Tag von ihr geträumt und tu es jetzt auch noch, schätzungsweise eineinhalb Jahre nach unserer letzten Begegnung, gefühlsmässig eine Ewigkeit danach. (Für die Leute die mich zu kennen denken sei an dieser Stelle erwähnt, dass es sich dabei um anständige Träume handelte...na gut, bis auf einmal)
Von ihr sind mir nicht mehr als eine Postkarte und ein kleines, aus dem Internetz heruntergeladenes Profilbild übrig geblieben. Wenn ihr mich nach einer objektiven Einschätzung ihres Aussehens fragen würdet, ich könnte nur von ihren tiefblauen Augen schwärmen, in denen ich bei jeder Unterhaltung wie eine kleine Fliege in einem Honigtopf versank. (Auf die Gefahr hin, die Atmosphäre des Textes abermals zu zerstören, möchte ich doch darauf hingewiesen haben, dass ja, ich Frauen tatsächlich in die Augen schaue)
Aus all diesen Erinnerungen entstehen eben genannte Träume, in denen unsere gemeinsame Story immer ein Happyend hat. Diese Träume sind der Grund warum ich ins Bett gehe und warum ich so ungern aufstehe. Sie sind wie Defibrillatoren für mein im Angesicht der Realität erstarrtes Herz.
Warum also sollte ich so töricht sein, all dies aufzugeben für eine kurzatmige Affäre? Wären wir so nicht alle besser dran?

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