Sonntag, 7. Dezember 2008

Meine Bildungsreform

Während ich hier den ganzen Tag lieber mit meinem Zauberwürfel gespielt oder Underdog-Serien wie Coupling und Sugar Rush zum hundersten Mal angesehen habe, statt für die wichtige Chemiearbeit zu lernen oder die noch wichtigere Bio-GFS vorzubereiten - nicht zu vergessen die Gedichtsinterpretation des Gedichtes, welches sonst niemand ausgewaehlt hat - ist mir aufgefallen, warum genau das Lernen, also die Akkumulation von Wissen, die zumindest meiner Meinung nach durchaus ihre Reize hat, durch die Schule so extrem zu einer schrecklichen Qual, zu einer Hinderung im Leben degradiert wird.

Es macht keinen Spass.


Wie ich darauf komme, dass es gerade daran liegt? Nun, viele Eigenschaften, die aufs Lernen zutreffen und die manche stattdessen als Grund anführen würden, wie zB Repetition oder Frustration, wenn man mal nicht vorankommt, sind alles Elemente, die man auch in einigen der beliebtesten Frezeitaktivitäten findet. Die Genannten finden sich zB in allen Arten von Computerspielen, allen voran MMOs und Puzzlespiele, oder auch in ganz normalen Spielen, von Monopoly bis hin zu Fussball.
Jetzt wissen wir zwar, dass es am fehlenden Spass liegt, aber warum genau machen denn diese Spiele solch einen Spass?

Weil sie ein Ziel haben.

Das Ziel ist im Grunde meist zu gewinnen, wobei es auch Meta-Anreize gibt, wie mehr Waffen, Extras oder Level freizuschalten(mit denen/in denen man dann wiederrum noch mehr gewinnen kann) oder irrationalerweise die Liebe ein Frau, indem man absichtlich verliert, nur um von einem äussert naiven Kind, das einem zufällig über die Schulter schaut, verraten zu werden, was dazu führen könnte, einer Frau, die einem selbst in so ziemlich jeder erdenkbaren Art des Wettkampfes mit Leichtigkeit meilenweit überlegen wäre, erklären zu müssen, warum man der Meinung war, ihr Selbstbewusstsein auf diese schwachsinnige Weise stärken zu müssen, wo man selbst doch sowieso jedes zweite der scheinbar unendlich vielen Spiele verliert, weil man zu beschäftigt ist, in ihren unbeschreiblichen Augen zu versinken.
Während die Sucht, zu der diese Zielsetzung sich zu avancieren gedenkt, im heutigen Kapitalismus oft für monetäre Zwecke ausgenutzt wird, wäre sie im Lehrwesen eine wahre Revolution. Man stelle es sich nur mal vor:

Schüler, süchtig nach Wissen.

Diese Konzept ist aber keineswegs auf Schüler oder die doch sehr mageren Willkürfächer der Bildungsinstitute beschränkt. Auch ganz normale Alltagsmenschen könnten so tagtäglich ihren Horizont erweitern, im ewigen Streben nach dem Otium, der Perfektion des Wissens und Könnens in allen Bereichen.
Auch auf das Gebiet des Lernens wäre es nicht beschränkt: Bei jeder Art der von sich aus langweiligen Aktivität würde dieses Konzept generell die Lebensqualität erhöhen. Wer Spass am Putzen hat, lebt sauber, wer Spass an Ausdauer- und Krafttraining hat, lebt gesund.

Auf einer abstrakteren Ebene handelt es sich bei dieser Langeweile lediglich um scheinbaren Sieg der Intellegenz über die Emotion. Wir sind jedoch nunmal emotionale, manipulierbare Wesen, also sollten wir uns auch so verhalten und das Beste daraus machen.

Nachdem ich mich nun erfolgreich via dem Verfassen dieses Textes für einige Zeit( es ist jetzt 4:05) vor allen anstehenden Arbeiten gedrückt habe, muss ich mich wohl selbst mit der Realität konfrontieren und anfangen zu arbeiten...oder mir ein neues, sinnloses Thema suchen, über welches ich einen ebenso sinnlosen wie ellenlangen Text verfassen kann.

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